Lungenklinik
Ballenstedt/Harz GmbH
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Ballenstedt/Halberstadt -Die Corona-Lage im Landkreis Harz spitzt sich zu: Während das Gesundheitsamt über das Wochenende fast 100 Neuinfektionen meldet - am Sonnabend waren es 57 und am Sonntag 40 -, startet die Lungenklinik Ballenstedt einen Hilfeaufruf an die Bevölkerung.
Die Lungenklinik behandelt zurzeit viermal so viele Covid-Patienten als noch im Frühjahr. „Wir sind an einem schwierigen Punkt der zweiten Welle“, sagt der Verwaltungsdirektor der Lungenklinik, Andreas Sokoll.
„Die in der Klinik tätigen Pflegenden arbeiten bis zur Erschöpfung, ohne selbst freinehmen zu können“, schildert er die gegenwärtige Situation, angesichts der die Einrichtung nun dringend examinierte Pflegefachkräfte und Medizinstudenten sucht, die in ihrer Freizeit Ärzte und Pflegepersonal unterstützen.
Bis Sonntag wurden den Angaben nach insgesamt 94 Covid-19-Patienten in der Lungenklinik versorgt - am Donnerstag waren es noch 84 (die MZ berichtete). Bisher sind zehn Patienten an der Erkrankung verstorben.
Die Lungenklinik ist laut der im April definierten Handlungsrichtlinie „Pandemieklinik“. Danach übernimmt sie zunächst allein die Versorgung aller Covid-19-Patienten im Landkreis - inklusive der Verdachtsfälle.
„Dieses Modell ermöglicht in unserer Region die Schonung von Ressourcen für Nicht-Covid-19-Patienten in den anderen Krankenhäusern und eine zeitlich lange Aufrechterhaltung eines strikten Isolationsregimes“, erklärt Sokoll.
„Aus unserer Sicht konnten wir so die erste Welle der Corona-Infizierten hervorragend meistern.“ Lungenkliniken hätten, wie er sagt, bei der Behandlung von Covid-19-Patienten eine besondere Expertise – durch die Nutzung nicht-invasiver Beatmungsverfahren. „Das führt zur Entlastung der Intensivstationen.“
Jedoch sei die Versorgung dieser Patienten mit erheblichem personellem Aufwand verbunden. „Zurzeit pflegt eine Krankenschwester drei Patienten statt zwölf auf Normalstation und eine Intensivschwester einen beatmungspflichtigen Covid-Patienten statt drei Intensivpatienten“, so der Verwaltungsdirektor. Und er wird noch deutlicher: „Dies führt zum Pflegenotstand.“
Seit Ausbruch der Pandemie sind im Landkreis 1.598 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Aktuell gebe es 530 Fälle an Covid-19-Erkrankungen, teilt Landkreissprecher Manuel Slawig mit.
Der Sieben-Tage-Inzidenzwert, der die Zahl der Neuinfektionen der letzten sieben Tage pro 100.000 Einwohner angibt - im Harzkreis waren es 368 -, kletterte damit am Sonnabend auf 172,52. Ein Wert für den Sonntag lag noch nicht vor, da die genannten 40 Fälle nur die waren, die bis zum Mittag gemeldet wurden und davon auszugehen war, dass im Laufe des Tages noch weitere hinzukommen.
Die 97 positiven Corona-Testergebnisse betreffen 37 Halberstädter, 13 Wernigeröder, jeweils sechs Personen aus Quedlinburg, Blankenburg und der Verbandsgemeinde Vorharz, fünf Ballenstedter und fünf Thalenser, jeweils vier Personen aus der Stadt Falkenstein und aus der Gemeinde Huy, drei aus der Stadt Oberharz am Brocken und zwei aus Osterwieck. Betroffen waren auch wieder sechs Harzgeröder.
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Seit 2009 ist die gebürtige Hallenserin als Oberärztin in Ballenstedt tätig. Als Koordinatorin des Regionalen Lungenkrebszentrum Martha-Maria Halle-Dölau - Lungenklinik Ballenstedt und CoLeiterin des Zertifizierten Weaningzentrums entwickelte sie die Pneumologie, dieses medizinische Fach befasst sich mit Lungenkrankheiten in den vergangenen Jahren wesentlich weiter. Sie genießt unter allen Mitarbeitern hohes Ansehen, hob Sokoll hervor.
Nach dem Medizinstudium an der Martin Luther-Universität Halle-Wittenberg absolvierte Dr. Kathrin Conrad ihre Ausbildung zur Fachärztin für Innere Medizin an der Ballenstedter Lungenklinik und im Wernigeröder Harzklinikum. Im Anschluss war sie an der Lungenklinik Lostau tätig, spezialisierte sich dort im Schwerpunkt Pneumologie und erwarb die medizinischen Zusatzbezeichnungen für Allergologie und Medikamentöse Tumortherapie. Im Jahr 2007 wurde sie an der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität zur Doktorin der Medizin promoviert. Nach Einschätzung des Ballenstedter Verwaltungsdirektors ist die Bewerbung der langjährigen Oberärztin „von allen Kolleginnen und Kollegen besonders unterstützt“ worden. Dr. Kathrin Conrad habe in der aktuellen Corona-Pandemie bewiesen, Krisen gut meistern und als Ärztliche Beraterin des Pandemiestabes im Harzkreis weitere Führungsaufgaben übernehmen zu können. Andreas Sokoll: „Mit ihrer Begeisterung für die Pneumologie und Beatmungsmedizin, der Verbundenheit zur Lungenklinik und ihrem gewinnenden Wesen ist Dr. Kathrin Conrad die perfekte Wahl, um unsere Klinik zukunftsfähig weiter zu entwickeln.