Lungenklinik
Ballenstedt/Harz gGmbH
Robert-Koch-Str. 26-27
06493 Ballenstedt
Telefon: (039483) 70-0
info@lungenklinik-ballenstedt.de
© Wochenspiegel Quedlinburg Nr.44, 31. Oktober 2012.
Ballenstedt (neum). Diese Station dient der speziellen Versorgung von langzeitbeatmeten Patienten, die aus anderen Intensivstationen aus der benachbarten Region in einem Umkreis von rund 100 Kilometern übernommen werden. Im Moment sind acht Plätze eingerichtet. Diese werden bis zu einer maximalen Zahl von vierzehn weiter ausgebaut. Ziel ist es, Patienten nach einem speziellen Konzept von der Beatmung entweder ganz zu entwöhnen oder auf eine Unterstützung der Atmung durch Maskensysteme einzustellen. Diese kann dann im häuslichen oder ambulanten Bereich weitergeführt werden. Die Entwöhnung ist mitunter ein langwieriger und aufwändiger personalintensiver Prozess, der sehr viel Erfahrung im Umgang mit den Atemwegen, spezielle technische Voraussetzungen, eine intensive und speziell geschulte pflegerische und ärztliche Betreuung, die Einbindung von intensiver Physiotherapie, Logopädie und zum Teil auch der Palliativmedizin erfordert. Diese Voraussetzungen sind in der Lungenklinik bestens gegeben. Wichtig ist der weitere Aufbau von Strukturen in der Region, die sich in einem fachübergreifenden Konzept der Betreuung dieser Patienten widmen, wobei hier Kliniken, niedergelassene Ärzte, Pflegedienste, Hilfsmittelversorger u.a. gemeinsam wirken.
Besonderes Augenmerk gilt dabei dem konzeptionellen Weaning - der Entwöhnung von Langzeitbeatmung. Diesem Aspekt der Intensivmedizin kommt eine stetig zunehmende Bedeutung zu. Chronisch kranke Patienten werden immer älter. Immer ältere, immer kränkere Patienten werden immer invasivereren Therapien zugeführt.
Das bedeutet zwangsläufig, dass immer mehr Patienten auf Intensivstationen liegen, bei denen der Verlauf kompliziert ist. Diese Patienten werden über teilweise sehr lange Zeit beatmet und sind - ohne einen sehr hohen personellen und logistischen Aufwand - nicht von der Beatmung zu entwöhnen.
„Diesen Aufwand bieten wir an. Dazu werden alle pflegerischen Mitarbeiter in Techniken der Bronchoskopie, Logopädie, Krankengymnastik und Medizin qualifiziert. Wir fordern - und fördern - ein umfassendes pathophysiologisches Verständnis aller Mitarbeiter, egal ob pflegerisch oder ärztlich“, hieß es bei dem Rundgang.
Die Einweihung wurde mit einem wissenschaftlichen Symposium mit Vertretern aus führenden Beatmungszentren aus Deutschland begangen. Danach wurden die neuen Räume und das Konzept präsentiert.