Kompetenzzentrum poststationäre Beatmungspflege

2001 hatten wir in Deutschland ca. 700 außerklinisch invasiv beatmete Patienten. 2012 waren es schon ca. 15000. Die Allermeisten dieser Patienten werden ohne je in einem auf Beatmungsentwöhnung spezialisierten Zentrum vorgestellt worden zu sein in die Häuslichkeit entlassen.
Die außerklinische Betreuung der betroffenen kostet unser Gesundheitssystem schon jetzt ca. 3,7 Milliarden €/Jahr.

Es gibt Patienten, bei denen eine invasive außerklinische Beatmung sinnvoll und notwendig ist. Diese Patienten können nicht spontan atmen und empfinden trotz der Invasivbeatmung Lebensqualität. Das sind in einem Beatmungszentrum aber sehr viel weniger als nach den genannten Zahlen zu vermuten wäre. Mit dem erforderlichen personellen Aufwand gelingt es oft, Patienten die in weniger spezialisierten Einheiten als nicht entwöhnter deklariert worden sind doch noch von der Beatmung über eine Trachealkanüle zu befreien. 

Deshalb ist es auch nicht vorgesehen, Patienten aus Krankenhäusern der Akutversorgung direkt in die außerkliniache Beatmung des Hauses Claudius zu verlegen. Idealerweise sollten alle in einer Klinik nicht von der Beatmung zu entwöhnende Patienten erst von einem Zentrum mit Expertise in der pneumologischen Beatmungsmedizin evaluiert werden, bevor eine dauerhafte häusliche Beatmung organisiert wird. Wenden Sie sich bitte an das Weaningzentrum der Lungenklinik Ballenstedt, wenn Sie einen Patienten haben, den Sie nicht von der invasiven Beatmung entwöhnt bekommen.